Schau-Wellensittich-Zucht


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Tips zur Vogelhaltung

Privathaltung

Die Heimat des Wellensittichs (wissenschaftlicher Name: melopsittacus undulatus) liegt im Outback Australiens. Von dort aus wurde er von dem Naturwissenschaftler John Gould 1840 nach Europa (England) gebracht. Seitdem entwickelte sich der Wellensittich nicht nur in Deutschland als einer der beliebtesten Haustiere. Er gehört zur wissenschaftlichen Familie der Papageien (Psittaciden) und der Unterfamilie der Plattschweifsittiche (Platycercinae).

1794 erwähnt George Shaw den Vogel erstmals in dem Buch "Zoology of New Holland" (war ein vorläufiger Name Australiens), die dafür verwendeten Exemplare erhielt er von einem der frühen Siedler, der sie in der Umgebung von Parramatta gesammelt hatte. 1805 beschrieb Shaw den Wellensittich erstmalig wissenschaftlich in "The Naturalist's Miscellany" unter dem Namen
Psittacus undulatus.

Bei der privaten Haltung, aber auch wir Züchter sollten immer auf die natürlichen Begebenheiten und Verhaltensweisen in der Natur gucken, um eine bestmögliche Unterbringung und Ernährung des Wellensittichs zu gewährleisten.

Als erstes möchte ich hervorheben, daß Wellensittiche Schwarmvögel sind und deshalb nur in Ausnahmefällen alleine gehalten werden sollten. Es empfiehlt sich eine paarweise Haltung oder wenn genug Platz vorhanden ist, eine Gruppenhaltung. Zwei männliche Tiere vertragen sich meist auch, hingegen kommt es bei zwei Weibchen gerne zu "Streitereien". An dieser Stelle sei erwähnt, daß der Wellensittich ein Höhlenbrüter ist und nur zur Brut schreitet, wenn eine passende "Höhle" (Nistkasten) zur Verfügung steht. Aus diesem Grund würde ich auch bei jeder Privathaltung eine paarweise Unterbringung favorisieren. Auch sei erwähnt, dass eine Zucht nur durch vorherige Genehmigung durch das zuständige Veterinäramt erlaubt ist.

Die Unterbringung sollte in einem möglichst großen Käfig oder einer Voliere sein. Die Größe richtet sich sicherlich nach der Anzahl der gewünschten Vögel. Es sollte immer soviel Platz sein, daß die Vögel von Stange zu Stange fliegen können und in einer Gruppenhaltung sich aus dem Weg gehen können. Desweiteren ist zu beachten, daß Wellensittiche Klettervögel sind und deshalb der Käfig eine waagerechte Verdrahtung haben sollte. Auch sollten unterschiedlich dicke Sitzstangen aus Holz vorhanden sein (in der Natur ist auch nicht jeder Baum / Ast gleich dick). Bei Naturzweigen bitte nur nicht belastete Äste von zum Beispiel Obstbäumen oder Weiden verwenden. Einige Sitzmöglichkeiten sollten so angebracht sein, daß die Vögel hin und her springen, bzw. fliegen können. Weitere Klettermöglichkeiten können natürlich auch vorhanden sein, denn in der Natur haben Bäume auch nicht nur waagerechte Äste.
Der Käfig sollte an einem Ort mit viel Tageslicht, jedoch mit keiner direkten Sonneneinstrahlung aufgestellt werden. Der Käfig sollte nicht zu tief stehen. Am besten ist auf Brusthöhe, damit eine einfache Versorgung noch gewährleistet ist. Vögel wollen in der Natur immer nach oben, da dort der sicherste Platz gegen Feinde ist. Deshalb fühlen sie sich dort am wohlsten. Ein weiteres wichtiges Merkmal ist, daß die Vögel nicht im Durchzug stehen dürfen und nicht schnellen Temparaturschwankungen ausgesetzt werden sollten.
Auf zusätzliches Plastikspielzeug, welches in Zoohandlungen angeboten wird, sollte aus meiner Sicht verzichtet werden, da das Abnagen von kleinen Kunststoffteilen viel zu viele Risiken beinhaltet und zum "spielen" der Partner, das Holznagen und Klettermöglichkeiten da sind.

Nach einer Eingewöhnungszeit von ca. 14 Tagen können die Vögel aus dem Käfig gelassen werden. Diese Zeit sollte nicht unterschritten werden, denn die Vögel müssen sich erst an ihr neues Zu Hause gewöhnen und genau wissen, wo sie ihr Futter und Wasser finden, denn letztlich ist das der einzige Grund warum sie nachher wieder freiwillig in ihren Käfig zurückkommen. Damit ersparen Sie sich und den Wellensittichen unötigen Stress beim Einfangen.
Wichtig ist darauf zu achten, daß Türen und Fenster geschlossen sind und keine Zierpflanzen im Raum sind, die die Vögel anknabbern können. Achtung: Auch für den Menschen ungiftige Planzen können für Vögel giftig sein ! Sie sollten auch daran denken, daß die Vögel besonders auf hoch gelegenen Sitzmöglichkeiten gerne Bücher, Schränke, etc. annagen. Große Fensterflächen sollten abgedeckt werden, da Vögel das Fenster nicht erkennen können und ggfs. gegen die Scheibe fliegen und sich dabei verletzen können.

Als Einstreu für Käfig oder Voliere empfehle ich keinen Sand zu nehmen. Der im Handel angebotene Sand ist fast immer ein Quarzsand. Wenn man sich ein Sandkorn unter der Lupe ansieht, stellt man fest, daß es viele scharfe Kannten hat. Da der Wellensittich auch Sand frißt kann es zu Verletzungen im Kropfbereich kommen, die dann zu einer Kropfentzündungen führen kann. Ein besseres Einstreu ist zum Beispiel Buchenholzgranulat oder sonstiger Holzeinstreu, der natürlich gereinigt und Keimfrei sein sollte.

Bei der Auswahl der Vögel sollten Sie auf gesunde und aufgeschlossene Vögel achten. Das Alter sollte 6-7 Wochen auf keinen Fall unterschreiten und für die private Haltung nicht älter als ein Jahr sein.
Zu Empfehlen ist die Auswahl bei einem vertrauenswürdigen Züchter, bei dem Sie sich ebenfalls ein Bild von der Haltung und Hygiene machen können. Auch dem Erwerb in einer gut geführten Zoofachhandlung mit geschultem Personal steht nichts im Wege, wenn die Vögel mit geschlossenen Ringen versehen sind. Denn hier steht der Verband, dem der Züchter angeschlossen ist, sowie seine persönliche Züchternummer, die Jahreszahl und eine laufende Nummer drauf. Auf diesen Ringen können Sie das Zuchtjahr genau ablesen und somit das Alter selbst ablesen.



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